Der Genuss von Nudeln, Reis und Kartoffeln als Restessen kann sich positiv auf den Blutzuckerspiegel auswirken. Ist aufgewärmtes Essen also wirklich gesünder?
Wenn wir Kohlenhydrate wie Reis, Nudeln oder Kartoffeln essen, werden sie im Darm aufgespalten und als Zucker absorbiert. Dadurch steigt unser Blutzuckerspiegel an. Vielleicht hast du selbst schon einmal einen solchen Blutzuckeranstieg beobachtet.
Warum ist es besser, die gleichen Lebensmittel wieder aufzuwärmen?
Wenn wir diese Kohlenhydrate kochen und dann abkühlen lassen, nimmt die resistente Stärke in den Lebensmitteln zu. Resistente Stärke ist eine Art von Ballaststoff, der resistent gegen die Verdauung ist. Sie wird im Dünndarm eher fermentiert als verdaut.
Ein hoher Anteil an resistenter Stärke in der Ernährung wirkt sich positiv auf den Blutzuckerspiegel aus, da sie nicht so schnell in Zucker umgewandelt wird.
Das Gute daran ist, dass die resistente Stärke auch dann erhöht bleibt, wenn man das Essen wieder aufwärmt. Mit anderen Worten: Beim Aufwärmen haben diese vorgekochten Speisen einen höheren Ballaststoffgehalt, was zu einem schwächeren Anstieg des Blutzuckerspiegels führt. Ja, aufgewärmte Lebensmittel sind also besser für uns und unsere Blutzuckerreaktion.
Das Experiment "Aufgewärmtes Essen"
Auf dem Bild oben kannst du ein Experiment sehen, das wir im Team durchgeführt haben. Bei den frischen Nudeln ist deutlich zu erkennen, dass der Blutzuckerspiegel insgesamt höher war und es länger dauerte, bis der Blutzuckerspiegel wieder den Ausgangswert erreichte. Das bedeutet, dass der Körper hart arbeiten muss, um die Blutzuckerkurve auszugleichen.
Kurz gefasst
Das bedeutet, dass wir kohlenhydratreiche Mahlzeiten in gesündere, ballaststoffreichere Mahlzeiten umwandeln können, ohne eine einzige Zutat zu verändern. Das Einzige, was wir tun müssen, ist geduldig zu sein, das Essen abkühlen zu lassen und es wieder aufzuwärmen. So werden Pasta-Salat oder die Nudeln vom Vortag zu einem tollen, gesünderen Mittagessen im Büro. Wie werden deine Blutzuckerwerte aussehen, wenn du die Lasagne isst, die du noch im Gefrierschrank hast?
Und denk daran: Wir sind alle einzigartig und somit auch unsere Reaktion auf Essen und Mahlzeiten. Es hängt von vielen Faktoren ab, wie unsere Glukosekurve aussieht - von der Zusammensetzung und den Inhaltsstoffen der Mahlzeiten, deiner Bewegung, deinem Schlaf, deiner Zyklusphase, deinem Hormonspiegel und vielem mehr. Der beste Weg, um herauszufinden, was bei dir funktioniert, ist zu experimentieren und es selbst auszuprobieren.
Source: Hodges C, Archer F, Chowdhury M, Evans BL, Ghelani DJ, Mortoglou M, Guppy FM. Method of Food Preparation Influences Blood Glucose Response to a High-Carbohydrate Meal: A Randomised Cross-over Trial. Foods. 2019 Dec 25;9(1):23. doi: 10.3390/foods9010023. PMID: 31881647; PMCID: PMC7022949.