In diesem Artikel erzählt eine unserer lieben Nutzer:innen, was sie durch die Nutzung der Hello Inside App lernen konnte. Martinas Geschichte zeigt, wie individuell unser Körper auf Ernährung und Bewegung reagiert, und sie hat einige ihrer interessantesten Erkenntnisse mit uns geteilt.
Hello Inside: Liebe Martina, erzähl uns doch bitte einmal, wie es mit Hello Inside begonnen hat?
Martina: Kurz nachdem ich den Entschluss gefasst habe, meinen Körper noch besser verstehen zu wollen, hielt ich auch schon das Paket von Hello Inside in den Händen. Ich war sehr gespannt, aber auch ein wenig nervös, denn der Sensor wird mit einer kleinen Nadel an meinem Oberarm angebracht. Die Nadel bleibt zwar nicht drin, sondern nur ein dünner Faden, aber dennoch war ich skeptisch, wie das klappen wird. Nachdem ich die Bedienungsanleitung sorgfältig gelesen hatte, reinigte ich zuerst den Oberarm, checkte die Stelle nach Muttermalen ab und dann ging es auch schon los. Zack! Ich zündete den Applikator (den mit der Nadel) und feuerte den Sensor fast schmerzfrei in meinen Oberarm. Fast, weil es am Anfang etwas kribbelte. Aber dieses Gefühl verschwand relativ schnell, sodass ich den Sensor bald nicht mehr spürte. Auch logisch, denn der Sensor ist nur so groß wie eine 2-Euro-Münze. Nachdem sich der Sensor innerhalb von einer Stunde mit der App kalibriert hatte, konnte die vierwöchige Glukose-Reise losgehen.
Warum wolltest du deinen Blutzucker messen?
Ich kannte die kontinuierliche Glukose-Messung (CGM) lange nur von Personen mit Diabetes. In den letzten Monaten hörte ich jedoch immer öfter, dass man auch als gesunder Mensch seinen Glukose-Stoffwechsel tracken kann. Nicht nur um Gesundheitsrisiken vorzubeugen, sondern auch um seinen eigenen Körper besser kennenzulernen. Zudem war ich gespannt, was die Echtzeit- und Langzeitüberwachung meines eigenen Glukose-Levels über bestimmte Lebensmittel, den Schlaf, den sportlichen Aktivitäten, den Stress sowie auch meinen Zyklus zeigt.
Was war eine deiner ersten Fragen?
Ist der Sensor wasserdicht? Da ich ein- bis zweimal wöchentlich zum Schwimmen gehe bzw. auch ab und an beim Wakeboarden bin, wollte ich mich bei diesen Aktivitäten nicht einschränken. Bei den ersten Schwimmeinheiten trug ich noch ein wasserfestes Pflaster. Da dieses Pflaster aber bei mir nicht hielt, und sich schon relativ früh vom Arm löste, lies ich das Pflaster einfach weg. Das Ergebnis: Eine Stunde im Wasser macht dem Sensor nichts aus und auch Saunabesuche ohne Pflaster sind möglich. Was man dabei aber wissen sollte, dass sich der Kleber des Sensors bei längeren Wasseraktivitäten lösen und somit auch irgendwann abfallen kann. Ich habe am Ende ein Tape verwendet, mit dem der Sensor bei sportlichen Aktivitäten an Ort und Stelle blieb. (Anmerkung von Hello Inside: Wir sind gerade auf der Suche nach einem Lieferanten für Hello Inside Tapes, damit ihr nicht selber Tapes organisieren müsst)
Was war deine größte Überraschung?
Das war eindeutig mein morgendlicher Kakao mit Haferdrink. Mit einem so hohen Spike (Spitze = rascher Anstieg des Glukose-Levels) hatte ich nicht gerechnet. Da verzichtet man einerseits aus diversen Gründen auf Kuhmilch, aber andererseits hat der Haferdrink anscheinend auch seine Schattenseiten. Zumindest bei mir. (Anmerkung Hello Inside: Auch viele andere Nutzer berichten von einem starken Blutzuckeranstieg beim Konsum von Haferdrinks, auch ohne zugesetzten Zucker)
Für mich fing nun die Reise in die Welt der Milchalternativen erst an. Denn dieses Ergebnis wollte ich nicht auf mir sitzen lassen. So kaufte ich alle möglichen Milchalternativen von Erbsendrink, Reisdrink, Kokosdrink, Mandeldrink bis hin zu Haferdrink mit null-prozentigem Zucker. Fazit: Der Erbsendrink war mein persönlicher Blutzuckergewinner. Er hat aufgrund des höheren Proteingehalts und niedrigeren Kohlenhydratgehalts kaum einen Einfluss auf den Blutzucker. Kokosmilch und Mandelmilch lassen den Blutzuckerspiegel nur leicht ansteigen und erzeugen keinen Spike. Der Reisdrink sowie der Haferdrink führen zu einem relativ hohen und raschen Glukoseanstieg. Die größte Überraschung war für mich allerdings der Haferdrink mit null-prozentigem Zuckeranteil. Mit einem Blutzuckerwert von 180 mg/dl hatte ich wirklich nicht gerechnet (siehe Abbildung 1).
Welche anderen Erkenntnisse hast du über deine Ernährung gewonnen?
Eine Pizza sowie Pasta sind bekanntermaßen vollgeladen mit Kohlenhydraten. An einem Tag hatte ich eine Pizza und als Nachspeise einen Schokoladenpudding und hatte bald darauf einen Glukose-Spike (siehe Abbildung 2). Nichts überraschendes. An einem anderen Tag nahm ich Carbonara mit Rotwein, Pistazien- und Vanilleeis zu mir und der Blutzucker blieb konstant (siehe Abbildung 3). Anfangs dachte ich, das liegt möglicherweise an der Zyklusphase. Bei genauerer Analyse wurde mir hingegen klar, dass eine Pasta Carbonara zwar Kohlenhydrate enthält, aber auch eine große Menge Protein und Fett (von Ei, Speck/Schinken, Käse). Das Pistazieneis enthält außerdem auch einiges an Fett… und dann noch die Wirkung des Alkohols. Diese Kombination aus Proteinen, Fetten und Kohlenhdyraten plus Alkohol scheint auf den ersten Blick also für meinen Blutzucker okay gewesen zu sein.
Hello Inside zu Alkohol und Blutzucker:
Auf den ersten Blick mag es nach der Lösung aussehen, wenn man Alkohol mit kohlenhydratreichen Mahlzeiten paart. Durch den Einfluss von Alkohol in Form von Wein, Sekt oder Spirituosen sinkt der Blutzucker stark nach unten (oder er verhindert einen starken Anstieg), was daran liegt, dass der Körper den Alkohol schnellstmöglich wieder abbauen will. Die Leber versucht zunächst den Alkohol abzubauen und für den Körper unschädlich zu machen, aber zum anderen stellt die Leber Zucker her, um ihn ins Blut abzugeben. Da für die Leber der Abbau des Giftstoffs Priorität hat, kann sie in der gleichen Zeit keinen Zucker an das Blut abgeben, wodurch der Blutzuckerspiegel sinkt.
Das klingt nach sehr spannenden Beobachtungen und so einigen Aha-Momenten. Du meintest zu Beginn auch, dass du wissen wolltest, wie dein Blutzucker mit dem Zyklus zusammenhängt. Was hast du dabei herausgefunden?
Es scheint so, als wäre mein Blutzucker während meiner Lutealphase sowie meiner Menstruationsphase konstanter als in der Proliferationsphase. Da ich täglich das gleiche Frühstück, bestehend aus glutenfreiem Hafer, Mandelmus, wilden Heidelbeeren und Dattelsirup, zu mir nahm, konnte ich hier deutliche Unterschiede feststellen. Während meiner Lutealphase hatte dieses Frühstück kaum Auswirkungen auf meinen Blutzucker. Hingegen in meiner Proliferationsphase konnte ich einen stärkeren Anstieg des Blutzuckers erkennen. Aber um diese Feststellung mit mehr Sicherheit zu treffen, müsste ich das Hello Hormones Programm ein zweites Mal durchlaufen. Dann könnte ich noch genauer feststellen, welche Lebensmittel in welcher Phase sich wie auswirken.
Super interessant, was du so beobachtet hast. Wie würdest du nun deine Erkenntnisse zusammenfassen?
Durch die vierwöchige kontinuierliche Glukose-Messung bekam ich einen ersten guten Einblick auf den Einfluss bestimmter Lebensmittel, Schlaf, Sport, Stress sowie dem Zyklus auf meinen Blutzuckerspiegel. Auch wurde mir wieder bewusst, wie komplex der menschliche und vor allem der weibliche Körper ist. Es hat mir wieder einmal aufgezeigt, wie individuell jeder Mensch ist. Was für mich funktioniert, funktioniert vielleicht für meine Freunde nicht. Dieses “in sich hineinsehen” ist ein wunderbares Beispiel, dass allgemeine Ernährungsempfehlungen, eben allgemein aber nicht individuell sind. Auch ist mir in dieser Zeit so richtig bewusst geworden, dass die einzelnen Zyklusphasen viel mehr Beachtung verdient haben, da es abhängig von den Hormonen zu unterschiedlichen Glukose-Reaktionen kommen kann. Das Wichtigste ist aber, sich nicht verrückt zu machen, sondern bewusste Entscheidungen zu treffen. Denn manchmal habe ich eben auch Lust auf einen Kaffee mit Haferdrink, ein Vanille-Eis oder ein Glas Wein.
Danke also, dass ich das Hello Hormones Programm ausprobieren durfte. So konnte ich erfahren, was mein Körper mag oder nicht mag, und welche Einflussfaktoren sich wie stark auf meinen Blutzucker auswirken.
Martina Zollner, Sportwissenschaftlerin und Sportlerin, hat in diesem Interview ihre Erfahrung mit der Hello Inside App geteilt.